Ausgeschlafen und mit der Vorfreude auf etwas Neues kehrten wir am Samstag Morgen der Stadt Sydney den Rücken zu und fuhren Richtung Blue Mountains. Noch auf dem Weg dorthin wurden wir auf eine Schweizerfahne am Strassenrand aufmerksam. Wir stoppten sofort und es stellte sich heraus dass, es sich um ein Schweizer Restaurant handelte. So genossen wir zu Mittag ein richtiges Fondue. Vom Echo Point in Katoomba aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die bekannte Felsformation The Three Sisters und über die Blue Mountains. Wir unternahmen eine rund einstündige Wanderung in dieser wunderschönen Gegend. Die Fahrt entlang des Touristen-Highway brachte uns noch an mehrere schöne Aussichtspunkte. Da der Rastplatz, welcher wir uns ausgesucht haben leider nicht mehr existiert, fuhren wir weiter bis zu den Jenolan Caves. Auf dem dortigen Parkplatz richteten wir uns, umgeben von Kängurus, unseren Schlafplatz ein.
Am Sonntag besuchten wir schon am Morgen die Jenolan Caves. Sie bilden eines der am weitesten ausgedehnten und komplexesten Kalksteinhöhlensysteme der Welt. Von den 430 Mio. Jahre alten Höhlen wurden bis zum heutigen Zeitpunkt schon über 300 Eingänge entdeckt und jedes Jahr kommen neue Entdeckungen dazu. Ein Führer brachte uns in das Innere der Lucas Höhle, welche für ihre Grösse und wunderschöne Stalaktiten und Stalagmiten bekannt ist. Erst am Nachmittag brachen wir Richtung Canberra, der Hauptstadt Australiens, auf. Wiederum wollten wir kein Geld ausgeben für die Übernachtung und so nächtigten wir entlang der Autobahn auf einem Rastplatz.
Die Hauptstadt Australiens, Canberra. Wir erwiesen dieser, von Regierungs- und Verwaltungsgebäuden geprägten Stadt, nur rund drei Stunden unsere Ehre. Der Besuch des Australian War Museum beeindruckte uns mit interessanten Exponaten aus den beiden Weltkriegen aber die übrigen Museen haben uns nicht sonderlich interessiert. Um das Parlamentsgebäude sind wir auch noch herum gefahren aber das war es dann auch schon für uns. So genossen wir den Nachmittag mit einer Fahrt durch die Snowy Mountains (kein Schnee und fast keine Berge) bis nach Eden an der südlichen Küste von New South Wales. Zum Glück haben wir eine Klimaanlage in unserem Camper, draussen war es ganze 37°C heiss.
Dienstag, ein Hitzetag, das Thermometer zeigte 40.4°C an und so verbrachten wir mehr oder weniger den ganzen Tag mit Fahren. Das einzig spannende an diesem Tag war dass, Simon den Autoschlüssel im Camper eingeschlossen hat und wir damit beschäftigt waren, unser Fahrzeug zu knacken. Im Feuerwehrmagazin, gleich neben dem Parkplatz fanden wir dann ein netter Feuerwehrmann, welcher im Autoknacken geübter ist als wir und so konnten wir nach einer halben Stunde weiter fahren.
Durch die Gippsland Region führte unsere Reise am Mittwoch weiter bis nach Phillip Island. Auf dieser Insel vor Melbourne gibt es am Abend Pinguine zu sehen. Da wir aber schon in Neuseeland stundenlang auf Pinguine gewartet haben, hatten wir auf Phillip Island keine Geduld nochmal so lange zu warten. So besuchten wir nur das Nobbies Centre, welches normalerweise einen Blick auf Australische Seebären bietet, wir hatten jedoch Pech und es waren keine zu sehen. Die Nacht verbrachten wir auf einem schönen Parkplatz in Tooradin.
Da wir das Durchqueren der Metropole Melbourne vermeiden wollten, fuhren wir über die Mornington Peninsula bis nach Portsea um dort die Fähre nach Queenscliff zu nehmen. So überquerten wir die schmale Hafeneinfahrt der Port Phillip Bay übers Wasser. In Anglesea fanden wir einen schönen Campingplatz direkt am Meer.
Am Donnerstag starteten wir mit der Fahrt auf der bekannten Great Ocean Road, eine der schönsten Küstenstrassen der Welt. Die Strasse wurde nach dem ersten Weltkrieg von zurückgekehrten Soldaten erbaut, welche damit eine Beschäftigung in ihrer Heimat fanden. An vielen schönen Orten entlang der Strasse machten wir einen Halt um die eindrückliche Küste zu geniessen. Auf der Strecke zum Cape Otway Leuchtturm entdeckten wir in den Bäumen jede Menge Koalas, wir verbrachten fast eine Stunde damit, diese lustigen Tiere zu beobachten. Auf einem Buschcampingplatz, mitten im Great Otway Nationalpark, blieben wir über Nacht. Der Campingplatz war nur mit einem Wasserhahn und einem Plumpsklo ausgestattet.
Das erste Mal Regen in Australien, zumindest für uns. Trotzdem fuhren wir schon bei Zeiten los, um nochmal fast eine Stunde bei den Koalas zu verbringen. Nach ein paar Kilometer auf der Great Ocean Road erreichten wir die bekannten 12 Apostels. Bei leichtem Nieselregen besichtigten wir diese schönen Felsen vor den Klippen. Fast alle 300 Meter konnte man wieder von einem Parkplatz aus zum Meer spazieren um noch weitere Felsformationen wie The Arch oder London Bridge zu besichtigen. In Killarney fanden wir einen günstigen „Campingplatz“, es war eigentlich mehr eine Wiese rund um das dortige Cricketfeld.