Da wir oberhalb von Brisbane nicht viel unternehmen konnten, entschlossen wir uns, die restliche Zeit bis zur Abgabe des Campers im Landesinnern zu verbringen. So fuhren wir am Sonntag Richtung Grampians Nationalpark. Leider fanden wir sämtliche Zufahrtsstrassen als geschlossen vor, da es am Freitag zu viel geregnet hat und alle Strassen überschwemmt wurden. So fuhren wir weiter bis zum winzigen Ort Nhill von wo aus eine Sandpiste über rund 100 Kilometer durch die Big Desert führt. So fuhren wir vorsichtig durch diese Busch-Wüste bis nach Murrayville. Zum Übernachten fanden wir entlang der Strasse einen Rastplatz. Der Tacho zeigte an diesem Abend 530 gefahrene Kilometer an.
Nach stundenlanger Fahrt entlang von ödem und staubigem Ackerland erreichten wir am Montag grüne Milduna, eines der landwirtschaftlich reichsten Zentren Australiens. Unterwegs sahen wir dass, es am Freitag wohl ganz schön viel geregnet haben muss. Teilweise waren die Strassen noch überflutet und auch viele Häuser standen noch im Wasser. In der dortigen Touristen Information entdeckten wir Informationen über Mungo Nationalpark und wir freuten uns schon auf einen Ausflug dorthin. Die Vorfreude war aber von kurzer Dauer, wir erfuhren dass, auch die Strassen zu diesem Nationalpark geschlossen waren. So machten wir es uns auf einem Campingplatz für die Nacht gemütlich.
Fast den ganzen Dienstag Morgen verbrachten wir in der Bibliothek um dort das gratis Internet zu nutzen. Ausser einem Feueralarm verlief dieser Morgen somit unspektakulär. Nach dem Mittag machten wir uns auf den Weg nach Süden und fuhren bis Bendigo.
In der ehemaligen Goldgräberstadt Bendigo mussten wir natürlich eine alte Goldmine besichtigen. Die Führung rund 61 Meter unter dem Boden war sehr interessant und informativ. Zur Zeit der Goldfunde fand man in Bendigo über 2000 Minen welche bis zu 1400 Meter unter Boden gingen. Am Nachmittag machten wir uns dann auf, in die Grossstadt Melbourne. Den Campingplatz fanden wir auf Anhieb und so bereiteten wir uns dort noch auf den nächsten Tag in der Stadt vor.
Mit dem Tram fuhren wir in das Stadtzentrum von Melbourne. Das Wetter war nicht mehr so toll und so schlenderten wir ein wenig durch die Strassen und machten eine Rundfahrt mit dem gratis Tram. Am Nachmittag besuchten wir noch das alte Gefängnis von Melbourne. Zuerst wurden wir auf einer halbstündigen Tour verhaftet und in Zellen gesteckt. Jeder Teilnehmer bekam eine Karte mit „seinen“ Angaben drauf. Simon wurde wegen zu schnellem Fahren und Doris wegen Drogenhandel verhaftet. Die Polizistin spielte ihre Rolle sehr gut und wir kamen uns wirklich vor wie Schwerverbrecher. Im Anschluss schauten wir uns das alte Gefängnis an, in welchem 137 Menschen hingerichtet wurden. Das Nachtessen genossen wir in einem Chinarestaurant in China Town.
Es regnete die ganze Nacht und auch am Morgen sah es nicht viel besser aus. Somit fuhren wir erst spät mit dem Tram in die Stadt. Dort besuchten wir dem Wetter entsprechend zuerst das Australian Centre of the Moving Image am Federation Square. In diesem Museum wird vieles übers Filmemachen gezeigt. Danach schauten wir uns noch das Imigration Museum an, welches einen spannende Ausstellung zur Einwanderung in Australien zeigt. So war auch dieser kühle und regnerische Tag mal vorbei.
Am Samstag Morgen war putzen angesagt, wir schrubbten hunderte von toten Fliegen, Mücken und Libellen von unserem Camper um ihn poliert wieder zurück zu geben. Die Abgabe verlief problemlos und ein netter Busfahrer nahm uns sogar gratis mit zum Bahnhof. Etwas knapp kamen wir nicht ganz eine Stunde vor unserem Abflug nach Perth am Flughafen an.