Der Flug nach Perth verlief ruhig, bis auf die Landung, bei der wir nochmal durchgestartet sind und somit in den Genuss eines Rundfluges um die Stadt Perth kamen. Vom Flughafen aus ging es mit dem Bus in die Stadt und dort noch 15 Minuten zu Fuss zu unserer Unterkunft. Nach einem asiatischen Nachtessen plumsten wir müde ins Bett.
Am Sonntag machten wir einen Ausflug nach Fremantle, einem schönen Vorort von Perth. Auf dem dortigen Markt fanden wir sogar einen Stand mit tasmanischem Gruyere. Der Käse schmeckte fast wie in der Schweiz und so kauften wir uns ein Stück, welches wir noch auf Ort und Stelle assen. Etwas später spazierten wir noch entlang der Promenade und kauften Souveniers ein. Mit dem Zug ging es am späten Nachmittag zurück nach Perth.
Zu Fuss ging es am Montag durch die Stadt bis zu unserer Campervertmietung. Die Übergabe verlief rasch und unkompliziert und so konnten wir schon früh Richtung Norden aufbrechen. Nach einem ausgiebigen Einkauf unterwegs erreichten wir am späten Nachmittag den Ferienort Cervantes. Da das Licht am Abend am besten ist, fuhren wir erst eine Stunde vor Sonnenuntergang zu den Pinnacles. Der Nationalpark beheimatet unzählige, bis zu vier Meter hohe Kalksteinsäulen. Bis die Sonne weg war blieben wir dort und genossen diese einzigartigen Felsnadeln. Auf dem Rückweg nach Cervantes sahen wir noch drei Känguru.
Entlang der Küste fuhren wir am Dienstag weiter Richtung Norden. Unterwegs stoppten wir mehrmals um Fotos zu schiessen und in Geraldton genehmigten wir uns eine Abkühlung im wunderschönen Meer. Im kleinen Ort Northampton fanden wir eine günstige Bleibe für die Nacht. Die Distanzen im Westen sind noch viel grösser als im Osten, man wird aber mit einer wunderschönen, richtig australischen Landschaft belohnt.
Unser erster Stopp am Mittwoch galt dem Pink Lake in Gregory. Teile dieses Sees enthalten soviel Beta Karotin, dass das Wasser in der Farbe Pink erscheint. Am Mittag kamen wir an unserem Ziel in Kalbarri an. Wir kauften uns Taucherbrille, Schnorchel und Flossen und so erschnorchelten wir am Nachmittag zwei Strände. Ausser ein paar Fische war aber nicht sehr viel zu sehen. Gegen Abend wurden wir auf dem Campingplatz noch von einem schweizer Ehepaar zu einem guten Glas Weisswein eingeladen.
Schon um 6.30 Uhr machten wir uns auf, in den Kalbarri Nationalpark zu fahren. Um diese Uhrzeit hat es noch nicht sehr viel Leute und auch die Hitze ist wesentlich besser ertragbar. Über eine staubige Sandstrasse erreichten wir nach kurzer Fahrt das steinige Fenster oberhalb der tiefen Schlucht des Murchison Rivers. Die Sonne stand zum Glück noch nicht so hoch, die Fliegen wollten uns aber nicht in Ruhe lassen. Auf und um uns herum schwirrten hunderte von diesen mühsamen Tieren. Nichts desto Trotz besichtigten wir noch weitere schöne Aussichtspunkte in der Gegend. Kurz vor Mittag fuhren wir weiter bis nach Monkey Mia, was etwas Zeit in Anspruch nahm, da es ja doch über 400 Kilometer zu fahren waren. Dort angekommen deckten wir uns mit Informationen zum Welterbe Shark Bay ein, kauften endlich ein Fliegennetz für um den Kopf und genossen den wunderschönen Sonnenuntergang.
Bereits um 7.30 Uhr fand die erste Fütterung der Delfine statt. Von den hunderten von Delfinen die im maritimen Nationalpark von Shark Bay leben, kommen immer wieder drei Familien an den Strand um am Vormittag von den Parkrangern gefüttert zu werden. Man darf die Delfine nicht anfassen und am Nachmittag werden sie in Ruhe gelassen, damit sie sich nicht zu fest an die Menschen gewöhnen. Wir besuchten erst die zweite Fütterung um 8.30 Uhr, da es dann jeweils weniger Leute hat. Die Delfine kamen sehr nahe und Doris durfte sogar einen füttern.
Um 10.00 Uhr legte unser Katamaran ab. Die sechsstündige Tour brachte uns zu den Seekühen welche sich unter uns im Seegras tummelten. Manchmal sahen wir auch grosse Schildkröten oder Wasserschlangen und sogar einen Hai. Nach einem Badehalt segelten wir wieder zurück, entlang der Küste nach Shark Bay. Es war ein wunderschöner Tag auf dem Meer draussen. Am Abend regnete es noch kurz, das Gewitter zog aber zum grössten Teil an uns vorüber.
Samstag, Abreisetag. Auf der 190 Kilometer langen Strasse zurück zum Highway machten wir noch an ein paar Stellen halt um die Landschaft zu geniessen. Besonders der Shell Beach hat uns gefallen, dort gibt es keinen Sand aber dafür Millionen von kleinen Muscheln. Zurück beim Overlander Roadhouse sahen wir, dass die Strasse nach Norden geschlossen war. Wir erkundigten uns was los sei und es hiess, dass die Strasse wegen Überschwemmungen auf unbestimmte Zeit geschlossen sei. So assen wir erstmal etwas Zmittag, plauderten mit den Lastwagenfahrern und besichtigten die bis zu 40 Meter langen Road Trains entlang der Strasse. So viele so lange Lastwagen sieht man selten auf einem Fleck und so mussten wir die Chance nutzen ein paar Fotos zu machen. Eine gute Stunde später hiess es auf einmal, die Strasse sei bis nach Carnarvon wieder offen. Also machten wir uns auf den 200 Kilometer langen Weg dorthin. Nur kurz vor Carnarvon mussten wir über ca. 100 Meter durch 20cm tiefes Wasser fahren. Der Angestellte auf dem Campingplatz war etwas erstaunt als wir dort ankamen, er hat wegen den geschlossenen Strassen eigentlich mit niemandem gerechnet. Auch die Strasse weiter nach Norden war noch geschlossen und somit wussten wir nicht wie lange wir wohl in Carnarvon bleiben müssen.