Am Montagmorgen spazierten wir zuerst vom Campingplatz zum Bahnhof von wo uns die S-Bahn innert kürzester Zeit ins Zentrum von Tallinn brachte. Zu Fuss fingen wir an, die riesige Altstadt, welche ein UNESCO Weltkulturerbe ist, zu erkunden. Zuerst spazierten wir entlang der Stadtmauer ehe Selina und Simon die 258 Stufen auf den Turm der Oliaikirche hochstiegen. Von oben hatte man einen wunderschönen Ausblick auf den Hafen und die Altstadt mit dem Domberg. Wieder unten schlenderten wir weiter durch schmale Gassen und über grosse Plätze. Zum Mittagessen fanden wir ein Mittelalter-Restaurant. Selina fühlte sich wie eine Prinzessin. Anschliessend erkundeten wir den Domberg mit der russisch-orthodoxen Alexander-Newski Kathedrale und der Domkirche St. Marien. Nach einem Abstecher auf einen Spielplatz fuhren wir mit dem Zug wieder zurück zum Campingplatz.
In der Nacht regnete es heftig, was eigentlich ganz romantisch war. So haben wir ausgeschlafen und eine kurze Fahrt in ein Shoppingcenter unter die Räder genommen. Nach «Röckli» shoppen und einem kurzen Aufenthalt im Kinderland fuhren wir zu einem Wasserpark ausserhalb von Tallinn. Ganze vier Stunden wurde geplantscht und gerutscht. Somit war es bereits spät als wir das Bad verliessen. Im Hafen von Pirita konnten wir das Wohnmobil für eine Nacht auf einem Camping-Parkplatz abstellen. Wegen dem starken Wind begleitete uns das klingen der Segelschiffmasten in den Schlaf. Der Hafen war übrigens der Austragungsort der Segelwettkämpfe anlässlich der Olympischen Spiele von Moskau 1980.
Da es am Morgen noch immer sehr windig war beschlossen wir, im angrenzenden Hotel das Frühstücksbuffet zu plündern. Für wenig Geld frühstückten wir wie die Fürsten. Quer durch Tallinn fuhren wir auf die andere Seite der Stadt zum Estnischen Freilichtmuseum. Der Ballenberg von Estland zeigt auf einem riesigen Gelände 80 Gebäude vom 18. bis 20. Jahrhundert. Um nicht alles zu Fuss erkunden zu müssen leisteten wir uns noch eine Kutschenfahrt. Am späteren Nachmittag beschlossen wir in Richtung Riga aufzubrechen. Dank Falvias tiefem Schlaf fuhren wir bis nach Lettland in eine kleine Ortschaft namens Tuja. Auf einem windigen aber wunderschönen Campingplatz direkt am Meer stellten wir unser Wohnmobil hin. Der mit viel Kreativität selber gebaute Spielplatz lud zum Austoben ein. Wir genossen es sehr und eigentlich war es schade, dass wir nicht noch mehr Zeit hatten dort zu bleiben.
Am Donnerstag verliessen machten wir uns erst am Mittag auf den Weg nach Riga. Mit stop and go einmal quer durch die Stadt erreichten wir unsere Campervermietung die auch einen Stellplatz betreibt. Mit dem Taxi gelangten wir in die Altstadt von Riga. Diesmal hatten wir etwas mehr Zeit diese zu erkunden und stellten fest, dass es eine sehr schöne Altstadt ist. Wegen dem Mittsommerfest vom Freitag war bereits sehr viel los in den Strassen. Auf dem Domplatz gab es einen einheimischen Markt mit einheimischen Produkten und vor allem Blumenkränzen. Zum Abendessen besuchten wir nochmal das gleiche Restaurant wie am ersten Tag. Unseren Kindern hat die Livemusik dort so gut gefallen. Ein Taxi brachte uns wieder zurück zum Stellplatz und wir fingen an die ersten Sachen für die Abreise zu packen.
Zum ersten Mal seit fast drei Wochen mussten wir am Freitag wieder einmal den Wecker stellen. Um 9.00 Uhr konnten wir das Wohnmobil fast ohne Probleme abgeben (das Fliegengitter musste dran glauben) und anschliessend brachte uns ein Taxi zum Rigaer Flughafen. Am Freitag, 23. Juni (leider am Tag des Mittsommerfestes) verliessen wir um 12.20 Uhr mit Air Baltic die Baltischen Staaten und landeten 2.5 Stunden später sicher in Zürich.