Guilin


Der Spaziergang über die Grenze nach China verlief ohne Probleme. Schon auf den ersten paar Meter merkten wir, dass wir nun vollends in China sind. Es hatte extrem viele Leute und jetzt war wirklich fast nichts mehr in Englisch angeschrieben. Um zu sehen wie wir weiter kommen setzte sich Doris ins erste Restaurant uns Simon suchte den richtigen Bus. Als alles klar war bestellten wir etwas zu essen. Es war zufälligerweise ein japanisches Restaurant und niemand sprach Englisch. So bestellten wir nach Bildern zwei Menü. Leider war sehr viel Fisch drauf und als Doris etwas Wasabi versuchte, dachten wir beide es sei vorbei mit ihr. Das Wasabi war viel schärfer als in Europa und so bekam Doris einen roten Kopf und Tränen liefen ihr herunter. Nach diesem kleinen Schock nahmen wir den Bus nach Guangzhou (Kanton). Dort angekommen nahmen wir die moderne U-Bahn bis zum Ostbahnhof. Doris wurde wieder mit den Rucksäcken in einem Restaurant platziert und Simon versuchte Tickets für nach Guilin zu bekommen. Leider gab es nur noch einen Zug für den nächsten Tag, wir wollten aber nicht in Guangzhou bleiben. Somit fuhren wir mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof um dort weiter zu schauen. Wow, der Bahnhofplatz war riesig und alles voller Chinesen, so viele Leute auf einem Fleck haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Zum Glück bekamen wir noch zwei Billette (nur noch teure Soft Sleeper) für den Zug um 19.47 Uhr. Obwohl alles in chinesisch angeschrieben war und wir öfters in die falsche Richtung geschickt wurden erreichten wir den Zug. Wir teilten uns unser Soft Sleeper Abteil mit zwei Chinesen. Im Speisewagen assen wir noch etwas Znacht ehe wir uns ins Bett legten.

 

Überraschenderweise haben wir beide sehr gut geschlafen und so kamen wir am Morgen um 7.30 Uhr pünktlich in Guilin an. Die Unterkunft welche wir im Reiseführer ausgesucht haben war nicht weit weg und wir konnten sogar schon einchecken. Das Zimmer in der Jugendherberge war günstig, dafür mussten wir aber in einem ziemlich harten Bett schlafen und wie so typisch für China bestand das WC nur aus einem Loch im Boden. Wir waren von der langen Zugfahrt noch so müde, dass wir uns nochmal hinlegten. Nach dem Mittag fuhren wir mit dem Bus in das Stadtzentrum um den Solidarity Beauty Peak zu besichtigen. Am Fusse des Hügels liegt ein Palast welcher im 14. Jh erbaut wurde. Vom Hügel aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf die umliegende Hügellandschaft. (Guilin und die Region sind bekannt für Kalksteinhügel welche sogar als UNESCO Weltnaturerbe gelten).

Ein Spaziergang durch die Stadt führte uns noch an zwei wunderschönen Pagoden in einem See vorbei. Nach dem Nachtessen machten wir uns mit dem Bus wieder auf in unsere Unterkunft.

 

Ausgeschlafen fuhren wir wieder ins Stadtzentrum um etwas zu essen. Das Wetter war nicht so toll und so fuhren wir gleich darauf wieder zurück in die Unterkunft um zu waschen und unsere weitere Reiseroute zu planen. Es gäbe so viel zu sehen in China, jedoch kann es teilweise sehr anstrengend sein dort hin zu kommen und es braucht schon etwas Planung. Erst am Abend fuhren wir wieder ins Zentrum um etwas zu essen. In der Fussgängerzone fanden wir ein Restaurant welches uns einen guten Eindruck machte. Wir bestellten verschiedene Sachen und bekamen auch alles ausser einem Gericht richtig. Der Fehler lag aber auf unserer Seite und so lag ein kleiner Suppentopf mit einer gekochten Taube drin vor uns. Simon versuchte ein klein wenig aber es schmeckte nicht sehr gut. Neben uns sassen zwei Engländer und auch sie waren nicht von allem überzeugt was sie so vorgesetzt bekamen. Es stellte sich heraus, dass die Engländerin neben uns zwei Sommer in Interlaken gearbeitet hat und jetzt in England Deutsch unterrichtet. Mit etwas Reisschnaps (56% Alkohol) wurde der Abend mit ihnen ganz lustig.

 

Für den Freitag buchten wir einen Ausflug um die Drachenknochen-Reisterrassen zu besichtigen. Wir wurden am Morgen von unserem Englisch sprechenden Reiseleiter abgeholt und in einen Bus verfrachtet. Nach 1.5 Stunden mussten wir in einen kleineren Bus umsteigen. Im Langhaar Dorf machten wir unseren ersten Halt. Die Frauen dürfen aus Tradition nur einmal in ihrem Leben die Haare schneiden. Die langen Haare werden auf dem Kopf zu einer Art Turban zusammen gebunden. Weiter ging es eine schmale Strasse hoch zu einem Parkplatz und von dort zu Fuss weiter in das Bergdorf. Es ist dort überall so steil, dass nicht einmal ein Fahrrad etwas nützen würde, es hat nämlich fast nur Treppen. Am Mittag machen wir halt in einem lokalen (auch touristischen) Restaurant in welchem wir Bambusreis probierten. Das Reis mit Gemüse wir im Innern des Bambus über dem offenen Feuer gegart. Die Spezialitäten wie Ratten und Schlangen liessen wir sein. Weiter ging es durch das schöne Dorf mit Holzhäusern hoch auf den Aussichtspunkt von welchem man eine eindrückliche Aussicht auf die Reisterrassen hatte. Trotz des schlechten Wetters war es sehr faszinierend. Wieder unten fuhren wir mit dem Bus etwas zurück und besuchten noch eine Art „Ballenberg“ in welchem zwei ethnische Minderheiten vorgestellt wurden.

 

Am Samstag haben wir wieder ausgeschlafen und dann am Busbahnhof den Bus nach Yangshuo genommen.

 

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