An der Strasse wurden wir schon von einem Mitarbeiter der Unterkunft in Jiuzhaigou abgeholt. Den Rest des Tages verbrachten wir mit faulenzen und Wäsche waschen. Sogar ein Restaurant zu suchen war uns zu anstrengend und so assen wir in der Unterkunft Znacht.
Bereits um 6.45 Uhr sassen wir wieder am Tisch um ein ausgiebiges Frühstück zu uns zu nehmen. Kurz darauf machten wir uns zu Fuss auf den Weg zum Parkeingang. Mit dem Bus fuhren wir bis zuhinterst in den Nationalpark um dort unsere Wanderung zu beginnen. Leider war dort der Wanderweg wegen Waldbrandgefahr gesperrt und so mussten wir wieder mit dem Bus ein paar Minuten nach vorne fahren. Die Chinesen sind keine Wandervögel und so trafen wir während den ersten eineinhalb Stunden keinen Menschen an. Wir wanderten ganze fünf Stunden bis zum Informationscenter. Unterwegs staunten wir immer wieder ab den einmaligen Bergseen die wir antrafen. Das Wasser war so klar, dass man bis auf zehn Meter Tiefe den Grund sehen konnte. Es war bereits späterer Nachmittag als wir wieder in den Bus einstiegen und zurück zum Parkeingang fuhren.
Am Samstag machten wir uns erst etwas später auf in den Park. Vor dem Eingang trafen wir noch zwei Deutsche welche sich nach ihrer Arbeit an der Autoausstellung in Shanghai etwas Urlaub gönnten. Leider erwischten wir einen Bus, welcher nur bis zu einem Dorf fuhr und uns somit zum Umsteigen zwang. Leichter gesagt als getan. Wir mussten uns zuerst entlang eines Sees und durch hunderte von Chinesen zur nächsten Bushaltestelle drängen. Beim Infocenter konnten wir dann ohne Probleme auf einen andern Bus ins andere Tal umsteigen. Der grosse Bergsee am Ende des Tals hat uns aber nicht so überzeugt und so fuhren wir mit dem Bus wieder zurück. Wieder beim Infocenter (dort kommt man immer vorbei) machten wir uns dann endlich zu Fuss auf den Weg Richtung Ausgang. Wie immer, wenn man ein paar Schritte von einer Sehenswürdigkeit weg läuft, waren wir wieder fast alleine unterwegs. Sogar beim zuvor noch verstopften Ort trafen wir keinen Menschen mehr an. So wanderten wir wieder durch Wälder und entlang von Seen bis uns die Füsse schmerzten und wir für die letzten paar Meter doch noch einmal den Bus bestiegen.
Nachdem wir die Füsse etwas hochgelegt hatten, trafen wir in der Unterkunft wieder auf die zwei Deutschen, welche uns, zusammen mit einer Australierin, in ein tibetisches Restaurant schleppten. Das Essen war ausgezeichnet und trotz des hohen Preises genossen wir diesen gemütlichen Abend.
Schon wieder war früh aufstehen angesagt. Mit einem Taxi fuhren wir zwei Stunden bis zum 3500 m.ü.M. gelegenen Flughafen. Mit ein klein wenig Verspätung starteten wir in Richtung kulturelle Grossstadt Xi'an.
Mit dem Flughafenbus ging es ins Zentrum und anschliessend zu Fuss noch ein paar Meter zu unserer Unterkunft. Da wir die letzten Tage immer früh aufgestanden sind und uns nur in Dörfern bewegt haben, wagten wir uns noch nicht gleich ins Getümmel der Grossstadt zu werfen. Zudem war am 1. Mai so oder so jeder Chinese irgendwie in den Strassen unterwegs.
Per Bus erreichten wir nach einer guten Stunde den Eingang zur weltbekannten Terrakotta Armee. Wir besuchten zuerst die kleine Grube 3 in welcher mit 72 Soldaten und Pferden das Heereskommando nachgebildet wird. In der grösseren Grube 2 konnten wir ca. 1300 Soldaten und Pferde bestaunen, wobei ein grosser Teil noch nicht ausgegraben ist. Die Grube 1 war dann das Highlight. Etwa 6000 Soldaten und Pferde stehen hier nach Osten blickend in rechteckigen Marschsäulen. Den Bogenschützen folgt die Infanterie welche ursprünglich mit Speeren, Schwertern und Säbeläxten bewaffnet waren. Jeder dieser Terrakotta-Soldaten hat seine eigenen Gesichtszüge und so sieht keiner aus wie der andere. Wir verbrachten ganz schön viel Zeit in dieser riesigen Halle. Zurück in der Stadt ging auch dieser erlebnisreiche Tag schon fast zu Ende.
Am Dienstag besuchten wir zuerst den Trommel- und dann den Glockenturm, welche fast direkt neben unserer Unterkunft lagen. Wir spazierten gemütlich durch die engen Gassen des muslimischen Viertels und besichtigten die im 8. Jh. erbaute Grosse Moschee. Als Anfangs- und Endpunkt der Seidenstrasse war Xi'an schon immer die blühende Stadt von Händlern, Dichtern, Mönchen und sogar Kaisern. Hier luden Kamelkarawanen Güter aus den eurasischen Kontinenten ab und packten Chinesisches ein.
Beim Südtor der 14 Kilometer langen Stadtmauer mieteten wir ein Tandem und radelten über das 1370 errichtete Bauwerk. Die zwölf Meter dicke Mauer wurde restauriert und bietet so eine gute Möglichkeit sich die Stadt Xi'an von oben anzuschauen.
Nach der Fahrradtour liefen wir zurück in die Unterkunft um unser Gepäck abzuholen und pünktlich um 19.00 Uhr fuhr unser Nachtzug nach Beijing (Peking) ab.