Es war ganz schön kalt als wir uns am Montag mit dem Zug zum Flughafen Zürich aufmachten. Da wir früh dort waren konnten wir schnell einchecken und uns anschliessend noch mit Cindy und Erich zum Nachtessen treffen. Pünktlich um 22.25 Uhr verliessen wir mit Oman Air die schöne Schweiz um bereits sechs Stunden später in Muscat zu landen. Der anschliessende Kurzstreckenflug nach Delhi war dann nur noch ein Katzensprung. Wir haben immer wieder viel über Delhi gehört und dies vor allem im negativen Sinn. Da wir aber am Nachmittag landeten hatte es bei der Passkontrolle kaum Leute. Noch im Flughafen konnten wir unkompliziert Geld abheben und auch der Kauf des Metro Tickets bis New Delhi Station war kein Problem. Die Metro war fast Menschenleer und so erwarteten wir den grossen „Hammer“ an der New Delhi Station. Dort wurden wir aber auch kaum beachtet und wir mussten uns selbst, ohne Schlepper, um eine Transportmöglichkeit kümmern. Die Autorikscha brachte uns dann auch Problemlos in unsere im voraus gebuchte Unterkunft.
Ausgeschlafen machten wir uns mit einer Autorikscha auf nach Old Delhi. Zuerst besuchten wir das Red Fort, welches uns aber nicht aus den Socken haute. Danach liefen wir durch Old Delhi zur Jama Masjid Mosche um diese zu besichtigen. Überall bezahlt man wesentlich mehr Eintritt als die Einheimischen und als dann der Aufpasser über die Schuhe auch noch 50 Rupie wollte wurde es uns etwas zu viel. Nach einem kurzen Wortwechsel wurde uns dieser Betrag freundlicherweise erlassen. Weiter ging es zum Connaugh Place und schliesslich zurück zum Hotel. Irgendwie hatten wir schon fast genug von Delhi und da das Taj Mahal in Agra am Freitag geschlossen ist mussten wir uns um unsere weiteren Pläne kümmern. Zugtickets sind teilweise schwer zu bekommen und das Organisieren und Planen zum weiterkommen nimmt ganz schön viel Zeit in Anspruch. Wir spielten auch mit dem Gedanke uns für wenig Geld einen Fahrer zu mieten und mit diesem einfach und mehr oder weniger bequem durch Rajasthan zu reisen. Nach langem hin und her und abwägen von Vor- und Nachteilen entschieden wir uns, entgegen unserer früheren Meinung, einen Fahrer zu mieten. Wir liessen uns sämtliche Angaben schriftlich geben und gaben unser Budget für Unterkünfte an.
Bereits am nächsten Morgen wurden wir abgeholt und noch vor dem Berufsverkehr verliessen wir das chaotische Delhi. Eine lange Fahrt führte uns zu unserem ersten Zwischenstopp in Mandawa. Zu Fuss spazierten wir durch die fast leeren Gassen um ein paar ältere Havelis, traditionelle und reich verzierte Wohnhäuser, zu besichtigen. Wir selbst übernachteten ebenfalls in einem komplett renovierten und wunderschönen Haveli.
Am Freitag Morgen fuhren wir weiter in die staubige Wüstenstadt Bikaner. In Bikaner besichtigten wir das Fort Junagarh welches zwischen 1588 und 1593 von Radscha Rai Singh, einem General des Grossmogulen Akbar, erbaut wurde. Im Innern hat es wunderschöne Räume mit vielen Gemälden und Marmor. Zu Fuss liefen wir anschliessend Richtung Altstadt um den dortigen Markt zu besuchen. Der Weg dort hin war aber schon ein riesen Erlebnis mit unzähligen Menschen, Kühen und viel Lärm. So schafften wir es nur bis zum Tor der Altstadt. Da es schon etwas spät war und wir ganz schön erschöpft, nahmen wir eine Autorikscha zurück ins Hotel.
Weiter ging die Fahrt bis in ein kleines Dorf südwestlich von Jaisalmer, nach Khuri. In Kuhri tauschten wir unser Auto gegen zwei Kamele und so ritten wir schaukelnd zu den Sanddünen der Wüste Thar. Unterwegs legten wir an einem schattigen Plätzchen einen Halt ein und wir genossen die Ruhe und die frische Luft draussen in der Natur sehr. Nach einem herrlichen Sonnenuntergang in der Wüste kehrten wir zur Unterkunft zurück wo auch schon ein köstliches Nachtessen auf uns wartete. Die meisten Gäste entschieden sich, unter dem Sternenhimmel der Wüste im freien zu übernachten. Da aber Simon etwas erkältet war entschieden wir uns für ein Windstilles Zimmer.
Nach nur einer Stunde Autofahrt kamen wir in der goldenen Stadt Jaisalmer, an. Über der Stadt thront ein mächtiges Fort. Jaisalmer war lange eine strategisch wichtige Stadt auf der Route zwischen Indien und Zentralasien. Wir brauchten ganze vier Stunden um die Altstadt und vor allem das noch immer bewohnte Fort zu besichtigen. Die engen Gassen, die kunstvoll verzierten Gebäude und die farbigen Saris der Frauen erinnern einem stark an Märchen aus 1001 Nacht. Am späteren Nachmittag besuchten wir zwei Grabstätten welche aber leider nicht mehr so gut im Schuss waren. Müde und voller Eindrücke liessen wir den Tag auf der Dachterrasse, mit Blick auf das Fort, ausklingen.