Neapel bis Kalabrien

Am Sonntag kurz vor Mittag machten wir uns auf den Weg den Stiefel zu durchqueren. Zuerst folgten wir entlang der kurvigen und schmalen Strasse bis zur Schnellstrasse. Da die Durchquerung für die Kinder zu lange dauern würde, jedoch links und rechts der Autobahn nach Neapel nicht viel zu entdecken ist entschieden wir uns bei einem Zoo einen Halt einzulegen und möglichst dort zu übernachten. Wir fuhren durch eine wunderschöne Landschaft, der Himmel verfinsterte sich aber länger wie mehr und so fuhren wir schon nach kurzer Zeit in das erste Gewitter rein. Beim Zoo angekommen erfuhren wir, dass dieser spontan wegen dem Gewitter geschlossen sei. Bravo. Was nun? Es blieb uns nicht viel anderes übrig als die Fahrt bis Neapel respektive Pompei durchzuziehen. Also Laptop raus, Petzi DVD rein und weiter geht’s. Fast zwei Stunden später, es war schon dunkel, erreichten wir den Campingplatz direkt neben den Ausgrabungen von Pompeji. Im «Camping-Restaurant» gönnten wir uns noch eine Pizza ehe Nachtruhe angesagt war.

 

Auch am Montagmorgen regnete es noch. Ausgerüstet mit Regenjacken nutzten wir ein kurzes, trockenes Fenster um zum nahegelegenen Bahnhof zu gelangen. Mit dem Zug fuhren wir in die Stadt Neapel. Geplant war zumindest den Dom zu besichtigen und an einer kurzen Tour durch die zahllosen unterirdischen Gänge zu unternehmen. Kaum waren wir angekommen öffneten sich die Schleusen am Himmel wieder und es regnete wie aus Kübeln. Schnell stellten wir fest, dass diese Stadt nicht gemacht ist für heftige Regenschauer, überall auf der Strasse bildeten sich Seen und die Autos spritzen das Wasser meterweit. Wir wagten ein paar Schritte durch die Strassen waren aber bereits nach wenigen Minuten «pflotschnass». So entschieden wir mit dem nächsten Zug wieder zurück zu fahren. So nicht Neapel, wir kommen erst bei schönem Wetter wieder.

 

Dienstag, endlich wieder schönes Wetter. Am Vormittag überquerten wir die Strasse zum Eingang der im Jahre 79 n. Chr. verschütteten Stadt Pompeji. Bewaffnet mit einem Audioguide schlenderten wir durch di Strassen und Gassen, bestaunten die Überreste der riesigen Bauten, Tempel und Villen. Auch die Mädchen waren sehr interessiert, Sandro genoss es eher Barfuss von Stein zu Stein zu hüpfen. Ohne dass Langeweile aufgekommen wäre waren wir drei Stunden beschäftigt.

Nach einem Sandwich-Zmittag im Wohnmobil machten wir uns auf den Weg Richtung Vesuv. Die kurvige Strasse führte uns bis unterhalb des Kraters, dort mussten wir auf Shuttlebusse umsteigen welche uns noch etwas weiter nach oben brachten. Von dort aus ging es zu Fuss hoch zum Rand des Kraters. Oben angekommen genossen wir zur einen Seite den Blick in den teils qualmenden Krater und auf der andern Seite auf die Bucht von Neapel mit den Inseln Capri und Ischia. Da wir erst am späteren Nachmittag oben waren konnten wir den Vulkan im wunderschönen Abendlicht geniessen. Auf dem Nachhauseweg genossen wir während der Fahrt den Sonnenuntergang über Neapel.

Eigentlich war geplant von Neapel über Rom, Florenz und Venedig wieder zurück nach Hause zu fahren. Als wir aber den Wetterbericht für die kommenden Tage studierten sahen wir nur dunkle Regenwolken. Da Regen und Wohnmobil (mit 3 Kindern) nicht die ideale Kombination sind, hatten wir darauf wirklich keine Lust. Einzig im Süden meldeten die Wetterfrösche Sonnenschein und Badewetter. Im Gespräch mit unseren Nachbaren (auch Schweizer) kamen wir auf die Idee bis runter nach Sizilien zu fahren und dann mit der Fähre hoch nach Genua. Da aber Genua in Ligurien liegt und Ligurien auf der Quarantäneliste ist riefen wir noch am Abend spät die BAG Hotline an um abzuklären ob dies überhaupt möglich sei. So erfuhren wir, dass man erst ab 24 Stunden im besagten Gebiet in Quarantäne müsse. Die Fahrt von Genua an die Grenze von Ligurien dauert aber nur ca. 45 Minuten – also kein Problem und sofort die Fähre gebucht.

 

So machten wir uns am Mittwoch voller Freude auf ein paar weitere Tage am Meer auf Richtung Kalabrien. Der Weg führte uns durch eine wunderschöne, hügelige Gegend in die Gegend von Sibari. Der dortige Campingplatz machte einen hübschen und vor allem sauberen Eindruck. Leider mussten wir aber noch am Abend feststellen, dass er auch von ein paar streunenden Hunden bewohnt wird. Das ist wirklich nicht unser Ding. So entschieden wir noch am Abend gleich am nächsten Morgen weiter zu fahren.

 

Schon früh ging es am Donnerstag also weiter Richtung Süden. Mit Tropea fanden wir ein für uns bis dahin unbekanntes Juwel am Tyrrhenischen Meer. Gleich unterhalb der auf einem Hügel liegenden Stadt fanden wir einen passenden Campingplatz und so hatten wir alles was wir uns wünschten. Vor uns das glasklare Meer mit Blick auf Stromboli und hinter uns eine typisch italienische Altstadt mit engen Gässchen und unzähligen Ristorante, Pizzerien, Trattorien, usw. Den ganzen Nachmittag «schwaderten» wir im klaren Wasser ehe wir uns am Abend im Städtchen kulinarisch verwöhnen liessen.

 

Freitag, Strandtag. Wir genossen den Strand direkt vor dem Campingplatz, Doris kochte ein feines Zmittag und am Abend spazierten wir ein paar Minuten zum nächsten Strand. Da sich Sandro keinen Mittagsschlaf gönnen wollte war er am Abend so platt, dass er fürs Abendessen nicht mehr wach zu kriegen war. So machte sich Simon mit den Mädchen auf zum Abendessen in der Altstadt.

 

Am Vormittag besuchten wir den Markt, probierten ein paar leckere Sachen aus der Region und kauften Früchte und rote Zwiebeln ein. Das Wetter war irgendwie komisch, mal gab es ein paar Tropen, dann kam wieder ein warmer, eher heisser Wind auf (wie Föhn). So verbrachten wir den ganzen Nachmittag im erfrischenden Meer. Den Abend liessen wir wiederum in einem Restaurant im Centro Storico ausklingen.

 

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