Agadir

Samstag, 23. September, Abreisetag. Mit dem Zug fahren wir via Interlaken Ost und Bern nach Genève an den Flughafen. Die lange Zugfahrt klappt prima und wir unterhalten uns mit Spielen und Flavia zusätzlich mit Stricken. Am Flughafen angekommen stellen wir uns in die lange Schlange vor dem Check-in Schalter. Es geht erstaunlicherweise schnell und wir sind unser Gepäck schon los. Jetzt nur noch durch die Sicherheitskontrolle und schon erwartet uns ein nicht ganz günstiges, verspätetes Mittagessen. Pünktlich um 14.55 Uhr heben wir mit Easy Jet Richtung Marokko ab.

Der Flug verläuft ruhig und sogar ein paar Minuten vor der angegebenen Zeit landen wir nach gut drei Stunden in Agadir. Nach den Einreiseformalitäten besorgen wir uns am Bancomaten die ersten Dirham und schon kurz darauf fahren wir mit dem Taxi Richtung Marina. Nach ein bischen Suchen finden wir auch das Gebäude 45 in welchem sich unsere Ferienwohnung befindet. Da der Eingang 24 Stunden überwacht wird erhalten wir die Schlüssel vom Portier. Die gebuchte Ferienwohnung ist sehr geräumig und wir fühlen uns sofort wohl. Da es bereits Abend ist macht sich der Hunger bemerkbar. Da beim herumirren nach einem passenden Restaurant der Hunger immer grösser wird und der Erfolg eines zu finden immer wie kleiner entscheiden wir uns, im Lädeli ein paar Teigwaren zu kaufen und selbst etwas zu kochen. Gesagt getan und es ist doch erstaunlich wie gut Teigwaren mit Tomatensauce nach einem langen Reisetag schmecken können.

 

Da unser Kühlschrank noch leer ist suchen wir entlang der Promenade ein geeignetes Restaurant zum Frühstücken. Im Fashion Café gleich um die Ecke werden wir fündig und wir lassen uns das reichhaltige Frühstück schmecken. In der Marina stehen den Gästen drei Pools zur Verfügung. Einer davon ist geöffnet und so planschen wir erstmal eine Weile im Pool. Da anscheinen die herumstreunenden Katzen die Liegestühle gerne als Katzenklo verwenden und die „Poolboys“ anscheinen nicht so erpicht darauf sind diese gründlich zu reinigen riechen diese etwas streng. So machen wir uns kurz danach auf den Weg zum Strand. Der sehr breite Sandstrand von Agadir ist super geeignet für Familien da er sehr sanft abfällt und man noch weit draussen im Meer stehen kann. Ideal also für die Kinder. Da wir nicht in einer der grossen Hotelanlagen nächtigen sind wir mehr von Einheimischen umgeben welche den Sonntag am Strand geniessen. Von Burkini bis Bikini ist alles zu sehen aber wir fühlen uns wohl. So hat es nämlich auch viel weniger lästige Standverkäufer.

Frisch gebadet machen wir uns am späteren Nachmittag mit dem Taxi auf den weg zum Souk el Had. Der grösste Souk Afrikas oder zumindest Nordafrikas, je nachdem wem man glaubt, mit mehr als 7000 Verkaufsständen ist einfach nur faszinierend und eindrücklich. Wir stürzen uns mitten ins Getümel und geniessen das emsige Treiben. Auf dem Souk wird fast alles angeboten was man sich vorstellen kann. Wir kaufen aber lediglich eine Banana für Sandro. Erschlagen von den Eindrücken essen wir am Stand noch etwas, ehe wir todmüde ins Bett fallen.

 

Da der Himmel am Morgen meistens bedeckt ist und sich die Sonne erst nach dem Mittag zeigt entschieden wir am Vormittag erstmal einen Ausflug zu unternehmen. Wieder mit dem Taxi machen wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Crocoparc Agadir. Der Park liegt etwas ausserhalb der Stadt und wurde erst 2015 eröffnet. Im Park leben mehr als 300 Nilkrokodile, Riesenschildkröten, Leguane, Riesenpythons, Anakondas und Äffchen. Der Park ist wunderschön gestaltet und immer wieder gibt es kleine Überraschungen zu entdecken. Erlebnisinszenierung vom Feinsten. Nebst den Tieren gibt es zahlreiche Pflanzen und besonders unzählige Kakteen zu bewundern. Wir verbringen gut zwei Stunden im Park. Sogar der Taxifahrer kommt nachschauen ob wir noch da sind. Den Nachmittag verbringe wir dann wieder am langen Sandstrand.

 

Nach dem Frühstück spazieren wir gut drei Kilometer entlang der Promenade Richtung Autovermietung. Sobald wir die grossen Hotelanlagen erreichen werden auch die Strandverkäufer häufiger und anstrengender. Zum Glück geht’s nur noch einmal um die Ecke und wir sind bei unserer Autovermietung. Eigentlich haben wir unser Auto erst ab Mittwoch gemietet, da wir aber etwas mobiler sein möchten fragen wir einfach nach, ob wir es schon einen Tag vorher mieten können. So wird uns mitgeteilt, dass wir es bereits um 17.00 Uhr abholen können. Nach dem langen Marsch entlang des Strandes lassen wir uns nochmals zum Souk al Had chauffieren. Ein weiteres Mal tauschen wir in diese faszinierende Welt ein und diesmal kaufen wir auch ein paar Dinge. Die Fleischabteilung lassen die Frauen aus und so spazieren nur Sandro und Simon dort durch. Beim Geflügel sind wir dann definitiv überzeugt, dass es unseren Hühnern Zuhause wirklich sehr gut geht. Nach zahlreichen Versuchen uns auf charmante Art und Weise Gewürze und Teemischungen zu verkaufen geht es zurück zur Ferienwohnung. Doris macht sich mit den Kindern auf den Weg an den Strand und Simon mach sich nochmal zu Fuss auf den Weg zur Autovermietung. Kurz vor 17.00 Uhr können wir unser Auto in Empfang nehmen. So angenehm haben wir noch nie ein Auto gemietet. Yasmina von Abid Cars ist extrem freundlich und aufgestellt und übergibt uns den fast neuen Skoda Kodiaq. Simon fährt gleich damit zum Einkaufen und so treffen wir uns kurze Zeit später wieder in der Wohnung um selber etwas zu kochen.

 

Da wir nun mobil sind fahren wir am Mittwoch ca. 50 Minuten ins sogenannte Paradiese Valley. Da wir auf das Angebot eines Eselritts verzichten wandern wir über den staubigen Weg ein paar Minuten hinunter ins schmale Tal. Bereits zu Beginn stehen überall Stühle und Tische im Wasser wo man unter schattenspendenden Palmen etwas Trinken und Essen kann. Wir wandern noch etwas weiter bis zu dem Ort wo es einige Felsenbecken und kleine Wasserfälle zum baden hat. Wir planschen im erfrischenden Flusswasser und rutschen über die natürlichen Rutschen in die Felsenbecken. Ein wunderschönes Erlebnis. Auf dem Rückweg machen wir bei einem dieser Restaurants halt und essen Couscous und Tajine. Das Wasser gleich neben unserer „Lounge“ ist voll mit Fischen, welche einem die alte Haut von den Füssen knabbern. Während wir aufs Essen warten können wir somit das Fish Spa geniessen. Entlang dem staubigen Wanderweg geht es zurück zum Auto und via Tankstelle nach Agadir. Ein letztes Mal geniessen wir den Strand ehe wir zur Gondelbahnstation fahren. Die erste Gondelbahn Marokkos wurde erst vor gut einem Jahr in Betrieb genommen und bringt einem von der Stadt hoch zur Kasbah von Agadir. Alles ist brandneu und die Schalterhallte ist modern und grosszügig gestaltet. Freundliches Personal steht in Hülle und Fülle zur Verfügung der Gäste. Mit gemächlichen, geschätzten 2 m/s „tuckert“ man in CWA Kabinen der Doppelmayr/Garaventa Anlage hoch zum Aussichtspunkt. Oben angekommen hat man einen wunderbaren Ausblick auf die 700‘000 Einwohner Stadt Agadir. Die Stadt wurde übrigens 1960 von einem verheerenden Erdbeben komplett zerstört und rund 15‘000 Menschen (ein drittel der damaligen Bevölkerung) verlor dabei ihr Leben. So wurde Agadir am jetzigen Standort komplett neu aufgebaut. Den Abend lassen wir im Restaurant Bab Agadir ausklingen. Das kleine aber feine Restaurant haben über Google gefunden und es ist zu recht hervorragend bewertet. So geniessen wir den letzten Abend in Agadir ehe wir uns am Donnerstag auf den Weg ins Landesinnere machen.

 

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