Samstag, 26. Juni, Abreisetag oder doch nicht? Nach der zweiten Impfung am Vortag war Doris am Samstagmorgen noch nicht wirklich fit genug um auf Reisen zu gehen. So gingen wir den Tag gemächlich an doch schon vor dem Mittag fühlte sich Doris besser und so machten wir uns auf den Weg Richtung Frankreich. An der Grenze interessierte sich niemand für unsere Unterlagen und so konnten wir ohne Probleme weiterfahren. Annecy soll wunderschön am See gelegen zu einem Zwischenstopp einladen. So verliessen wir die Autobahn und fuhren ins Stadtzentrum. Anscheinend waren wir nicht die einzigen mit dieser Idee. Entlang dem See und in der Altstadt waren so viele Leute unterwegs als ob es Corona nie gegeben hätte. So war es unmöglich einen Parkplatz zu finden und wir entschieden weiter bis nach Les Avenières zu fahren wo wir kurz nach der Grenze telefonisch zwei Zimmer gebucht haben. Die einfache Auberge passte gut für eine Nacht und das Abendessen genossen wir im Wintergarten.
Es hatte schon einen Grund, dass wir mitten im Nirgendwo übernachteten. Gleich neben der kleinen Ortschaft befindet sich der Freizeitpark Walibi Rhône-Alpes. Es war ziemlich viel los als wir um 10.00 Uhr zur Parköffnung auf dem Parkplatz ankamen. Die vielen Besucher verteilten sich aber ziemlich gut und da wir eher die kleinen Attraktionen im Auge hatten mussten wir nirgends wirklich lange anstehen. Am späteren Nachmittag nahmen wir die restlichen Kilometer bis ans Meer unter die Räder. Nach ein paar kleinen Zwischenstopps erreichten wir am Abend den Campingplatz in Saintes-Maries-de-la-Mer in der Camargue. So bezogen wir unser Häuschen unweit vom Meer und konnten es nicht unterlassen noch kurz die Füsse ins Meer zu tauchen.
Am Montagmorgen machte sich Simon erstmal auf den Weg ins Städtchen um die wichtigsten Einkäufe zu tätigen. Nach einem ausgiebigen Frühstück entschieden die Kinder zuerst den Pool und die Wasserrutschen zu erkunden. Am Nachmittag radelten wir mit den Velos die kurze Strecke ins Städtchen und schlenderten anschliessend durch die engen Gassen voller Lädeli. Den Aufstieg auf das Dach der im 12. Jahrhundert erbauten Kirche Notre-Dame-de-la-Mer liessen wir uns nicht nehmen. Vom Dach aus genossen wir eine wunderbare Rundsicht auf das Städtchen und das Umland. Anschliessend besichtigten wir auch die Krypta der schwarzen Sara, der Schutzheiligen der Sinti und Roma. Nach einem feinen Glace radelten wir zurück zum Campingplatz.
Den Dienstag starteten wir mit einer Flussfahrt auf der Petit-Rhône. Unterwegs bekamen wir die ersten Stiere, Pferde und viele Wasservögel zu sehen. Das Rundfahrtenschiff Tiki III brachte und nach 1.5 Stunden wieder sicher zurück. Am Nachmittag erkundeten wir den Strand direkt vor dem Campingplatz. Beim Sandburgenbauen und plantschen verging die Zeit wie im Flug. Zu einem späten Zvieri radelten wir zu einem Strandrestaurant. Das bestellte sah sehr schön aus, war lecker und das Ambiente stimmte auch. Einzig die Bedienung war so unmotiviert, dass die Tragödie schon fast wieder lustig war. Am Abend unternahmen wir mit dem Auto eine ausgedehnte Camargue-Safari. So bestaunten wir die Camargue Rinder und -Pferde welche halbwild auf riesigen Flächen leben. Glücklich und mit vielen schönen Bildern ging es wieder zurück auf den Campingplatz.
Mit unseren mitgebrachten Velos machten wir uns am Mittwoch auf eine kleine Radtour entlang dem Meer. Wir bekamen ganz schön viele Flamingos zu sehen. Nach einer Weile setzten wir uns an den Strand, genossen das Rauschen des Meeres und sammelten Muscheln. Auf dem Rückweg mussten wir ein wenig gegen den Wind kämpfen. Den Nachmittag verbrachten wir nochmal am Strand. Auf der Safari am Vortag entdeckten wir im Landesinnern ein gemütliches Restaurant. So fuhren wir voller Vorfreude dort hin. Leider war es aber geschlossen. Wir fanden zum Glück das Restaurant La Manade Des Baumelles. Ein Bauernhof mit ein paar Zimmern, einem hübschen Restaurant, rund 200 Toreau und unzähligen Pferden. Wir waren fast die einzigen Gäste und so hatte die Bedienung viel Zeit für uns und kümmerte sich super um uns. Ohne sie zu bestellen bekamen wir erstmal Muscheln aufgetischt. Dann bestellten wir verschiedene Köstlichkeiten, mit Fleisch vom eigenen Betrieb. Alles was wir auf den Tisch gestellt bekamen war so gut, dass wir kaum genug davon kriegen konnten. Das war mit Sicherheit eines der Top5 Essen welches wir auswärts je genossen haben.
Am Donnerstag packten wir unsere Sachen zusammen und verliessen um 10.00 Uhr den Campingplatz. Unsere Fahrt führte uns innert zwei Stunden nach Le Lavandou. Ein hübsches Örtchen an der Côte d’Azur. Nach dem Mittag fuhren wir mit dem Auto die steilen Strässchen hoch bis zu unserer Unterkunft. Wir wurden von Seth und Olivia sowie ihrem Hund Tiger herzlich empfangen. Die beiden haben wir vor gut 8 Jahren in Indien kennengelernt. Sie wohnten bis vor kurzem in London wo wir sie auch schon besucht haben und sie waren auch schon bei uns in der Schweiz zu besuch. Wir genossen das Wiedersehen nach fast 2.5 Jahren und hatten einander viel zu erzählen.
Da am Freitag beide arbeiteten machten wir uns auf einen Ausflug in das nahegelegene Bormes-les-Mimosas. Ein hübsches Städtchen am Hang mit engen Gässchen und farbenfrohen Blumen. Ein wunderschöner Ort zum verweilen und geniessen. Den Nachmittag verbrachten wir am Strand von Brégançon mit Blick auf das Fort de Brégançon. Für das Abendessen holten wir uns alle eine Pizza und genossen diese am Strand von Saint-Clair.