Saigon & Mekong Delta


Nach einer sanften Landung kamen wir am Mittwoch kurz nach Mittag in Ho Chi Minh Stadt (Saigon) an. Als wir aus dem Flughafengebäude kamen waren wir etwas überrascht, es war eher ruhig und ging sehr gesittet zu und her. Bloss mit dem Taxifahrer mussten wir, trotz der Abmachung nach dem Taximeter zu fahren, während der noch ein wenig verhandeln. In einer ruhigen Seitengasse fanden wir auf Anhieb unser Hotel. Unser Dreibettzimmer im dritten Stock war sauber und hatte sogar richtig warmes Wasser. Das für rund CHF 9.00 pro Person und Nacht. Gegen Abend stürzten wir uns in das Getümmel dieser Grossstadt. Quer durch tausende von Motorräder spazierten wir durch die Strassen und Gassen. Die Lage unseres Hotels war super, in der näheren Umgebung fand man jede Menge Restaurants, Reisebüros (für Touren) und was man sonst noch alles braucht. Nach einem günstigen aber guten Nachtessen stattete Doris noch dem Coiffure einen Besuch ab und Rahel und Simon liessen sich derweilen massieren.

 

Am Donnerstag Morgen gönnten wir uns entlang der Strasse ein Frühstück, ehe wir uns zu Fuss auf den Weg machten die Sehenswürdigkeiten von Saigon zu erkunden. Wir besichtigten die Kathedrale Notre Dame, das Postgebäude sowie das legendäre Hotel Rex, in welchem während dem Krieg viele Journalisten und Fotografen abstiegen. Auf der Dachterrasse gönnten wir uns sogar etwas zu trinken. Ebenfalls unternahmen wir eine kurze Fahrt mit einem cyclo (siehe Fotos). Leider wurde der abgemachte Preis von den beiden Fahrern nicht eingehalten und so gab es wieder eine grössere Diskussion. Naja so ist das halt hier, nächstes mal machen wir es sogar schriftlich. :-)

Nach dem Mittag liefen wir am Wiedervereinigungspalast vorbei um ein paar Fotos zu machen und besuchten dann das Kriegsrestemuseum. In diesem Museum wird der Vietnamkrieg, mit Exponaten wie Flugzeugen und Panzern aber auch mit vielen Fotos, dokumentiert. Viele schreckliche Bilder zeigen den Krieg selbst aber auch die Auswirkungen von Gasen wie Agent Orange. Nach diesem traurigen Erlebnis besuchten wir noch kurz einen Markt in der nähe. In der Nähe unserer Unterkunft buchten wir für den nächsten Tag eine eintägige Tour zur Besichtigung der Tunnelsysteme von Cu Chi.

 

Am Freitag Morgen ging es schon früh auf die geführte Tour zum Cao Dai Tempel und den Tunneln von Cu Chi. Durch das permanente Verkehrschaos fuhren wir rund vier Stunden zum wichtigsten Tempel des Caodaismus Glaubens. Wir besuchten den Gottesdienst am Mittag, jedoch nur zwanzig Minuten davon. Der Caodaismus wurde 1926 gegründet und ist in Vietnam stark verbreitet. Für die Gläubigen finden vier mal täglich Gottesdienste statt (Um 05.00 / 12.00 / 17.00 und 24.00 Uhr). Nach einem Mittagshalt erreichten wir am Nachmittag Cu Chi. Wir besichtigten einen Teil des 200 Kilometer langen Tunnelsystems und erfuhren wie die Vietnamesen während des Krieges dort gelebt haben. Für einen Aufpreis hätte man mit verschiedenen Waffen scharf schiessen können, wir fanden es aber ziemlich daneben an einem solchen Ort so etwas zu tun. Nebst den Tunneln sahen wir ein paar grosse Löcher im Wald welche von B52 Bomben, die über diesem Gebiet abgeworfen wurden, stammen. Zurück in Saigon buchten wir eine zweitägige Tour ins Mekong Delta. Eigentlich sind wir keine Fans von solchen Bustouren, die Gegend alleine zu erkunden würde aber sehr viel Zeit brauchen und wesentlich Mehr Aufwand mit sich bringen. Nach dem Nachtessen plumpsten wir, erschöpft von den vielen Eindrücken, ins Bett.

 

Schon früh ging es los und zuerst fuhren wir gute zwei Stunden in Richtung Mekong. Am Fluss angekommen fuhren wir auf die Schildkröten Insel zum Mittagessen. Danach ging es mit dem Boot weiter zu einem Ort wo Süssigkeiten aus Kokosnuss hergestellt wird. Wir konnten zuschauen und am Schluss noch probieren, es schmeckte köstlich. Auch Kokosnussschnaps und Honigtee konnten wir versuchen. Anschliessend ruderten uns Einheimische durch die schmalen, von grünem Dickicht umgebenen Kanäle. Nach einem kurzen Fussmarsch durch ein kleines Dorf gelangten wir zu einer Hütte wo traditionelle Musik gespielt wurde und wir verschiedene exotische Früchte versuchen konnten. Unser Führer erzählte uns viel über die vietnamesische Kultur und deren Leben. So erfuhren wir auch, dass die Leute im Mekong Delta ihre verstorbenen Familienangehörigen auf ihrem eigenen Land begraben. Somit gibt es in der Gegend keine Friedhöfe dafür sind in fast allen Gärten und Reisfeldern Gräber zu sehen. Der Bus brachte uns danach nochmal zwei Stunden weiter bis nach Can Tho wo wir unser Hotelzimmer bezogen. Das Zimmer war riesig, hatte aber den Charme einer Waschküche, die Klimaanlage tropfte heftig und die Dusche war mitten im Badezimmer, so dass beim duschen alles schön nass wurde. Alles halb so schlimm, wir gönnten uns, entlang des Mekong, ein gutes Abendessen mit Tischgrill.

 

Schon um 06.30 Uhr spazierten wir zum Hafen um wiederum mit einem Boot auf den Fluss zu fahren. Wir besuchten zwei Flussmärkte auf welchen sämtliche Waren auf Booten angeboten werden. Die Fahrt auf dem Fluss dauerte ziemlich lange, es war jedoch spannend dem Treiben auf dem Wasser zuzusehen. Wieder an Lang besuchten wir eine „Reisnudelfabrik“, wobei das Wort Fabrik eigentlich nicht passt. In einer etwas grösseren Hütte werden zuerst Reisfladen hergestellt und dann an der Sonne getrocknet. Erst danach werden die Fladen zu Nudeln geschnitten. In Can Tho assen wir etwas zu Mittag ehe wir uns wieder auf den Weg Richtung Saigon machten. In der Stadt angekommen bekamen wir wieder unser Zimmer und so fühlten wir uns schon fast etwas wie Zuhause. Den letzten Abend in dieser quirligen Stadt feierten wir mit einem ausgiebigen Nachtessen.

 

Fotos >>

 

zurück